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gos; sie trieb lebhaften Verkehr und war berühmt als uralter
Sitz etrurischer Kunst und Religion. Hier herrschte zur Zeit
der Ankunft des Äneas in Italien Mezentius. — Im Innern
des Landes, auf beiden Seiten der Aurelischen Straße von N.
nach S. finden sich folgende Städte: Luca (Lucca), wo Cäsar
während des gallischen Feldzuges seinen Winterfitz hatte, gehörte
bis auf Augustus zu dem cisalpinischen Gallien. — Pistoria
(Pistoja), wo Catilina mit seinem Heere vernichtet wurde. —
Fäsulä (Fiesolo) hoch auf einem Felsen gelegen mit der reizenden
Aussicht in das Arnothal; Bewunderung erregen auch noch jetzt die
Ruinen eines kolossalen Theaters. — F lorentia (Florenz) am
Arno, eines der blühendsten Municipien und auch im Mittel-
alter von hoher Bedeutung. Hier war die Geburtstätte des
Dante, Michel Angelo, Macchiavelli und Amerigo Vespucci. —
Arretium (Arrezzo), die Geburtstätte des Mäcenas und des
Petrarca. — Clusium (Chiüsi), wo Porsenna herrschte. —
Perusia (Perugia), nicht weit vom See Trafimenus, bekannt
durch den perusinischen Krieg im Jahre 41 zwischen Antonius
und Octavian. — Falerii, deren Einwohner Falisci hießen,
lag auf einem steilen Bergkegel und wurde von Camillus er-
obert. Westlich von der Stadt soll der berühmte Tempel der
Voltumnä gewesen sein, bei welchem die Bundesstaaten Etru-
riens gewöhnlich ihre Versammlungen hielten. — Veji (Ein-
wohner Vejentes), die größte und mächtigste Stadt Etruriens,
welche über 100,000 Einwohner zählte. Nach der Eroberung
durch Camillus im Jahre 396 blieb sie öde und unbewohnt bis
auf Cäsar, der hier eine Kolonie gründete.
2. Latium. Dieses bildete den Mittelpunkt der römischen
Weltherrschaft. Es hatte nicht immer dieselben Grenzen. Das
alte Latium (Tatium vetus) erstreckte sich von der Tiber bis zum
Vorgebirge Circeji. Seit dem Jahre 338 v. Ehr. aber, als die
im Süden und Osten vom alten Latium wohnenden Völker, die
Aquer, Her^iker, Vols^r und Aurunker besiegt waren, wurde
das unterworfene Gebiet als Fatium novum oder ackieetum mit
eingerechnet, so daß Latium sich nun bis über den Liris hinaus
erstreckte. Es ist sehr gebirgig und wasserreich. Der Haupt- '
ström ist die Tiber (liblris) und nach dem Po der größte Fluß
Italiens. Er entspringt auf den sabinischen Apenninen oberhalb
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Extrahierte Personennamen: Luca Cäsar Augustus Catilina Arno Michel_Angelo Macchiavelli Porsenna Antonius Octavian Camillus Cäsar
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seine Anhänger zu belohnen, ernannte er aus dein Stande der
Luceres hundert neue Senatoren. Diese standen jedoch an Rang
den altern nach und hießen deshalb auch Väter zweiter Klasse
Auch war er gesonnen, die sämmtlichen Neubürger mit den Alt-
bürgern in den Hauptrechten gleichzustellen und zu dem Zwecke
aus jenen drei neue Tribus mit neuen Namen zu bilden. Da-
gegen aber trat der Augur Attus Navius als Organ der Alt-
bürger auf, welche diesen Neuerungen natürlich feind waren.
Als der König sein Vorhaben nicht durchsetzen konnte, so nahm
er wenigstens von den Neubürgern die edelsten Geschlechter in
die drei alten Tribus als Raumes, Titics und Luceres seeundi
oder zweiten Ranges auf* 2}. Eben so verdoppelte er die Zahl
der Ritter, so daß sie jetzt sechs Centurien bildeten.
Ein besonderes Verdienst erwarb sich Tarquinius durch die
Befestigung und Verschönerung Roms. Statt des alten Erd-
wallcs ließ er eine steinerne Mauer um die Stadt aufführen.
Den freien Platz zwischen dem palatinischen und kapitolinischen
Hügel, das Forum oder den Markt, wo die Versammlungen
gehalten wurden, schmückte er mit Hallen und Säulengängen.
Er legte den Grund zu dem Circus maximus, einem sehr großen
offenen Gebäude für Kampfspiele aller Art. Auch legte er den
Grund zu dem berühmten Capitol, der mächtigen Tempelburg
des Jupiter auf dem capitolinischen Hügel. Am staunenswerthe-
stcn aber waren die Kloaken, die noch zur Zeit des Kaisers
Augustus allgemeine Bewunderung erregten. Es waren große
unterirdische Kanäle, durch welche aller Unflat aus der Stadt
in die Tiber geleitet wurde. Sie waren so fest ausgemauert,
daß sie in der Folge die größten über ihnen erbauten Thürme
und Paläste trugen. Ein Wagen voll Heu konnte bequem unter
ihnen hinfahren. Solche Kloaken waren in Rom um so nöthi-
ger, weil die Stadt auf mehren Hügeln lag und bei eingefalle-
nen Regen die Wege schlüpfrig und unsicher werden mußten,
besonders in den Vertiefungen zwischen den einzelnen Hügeln,
wo aller Unflat zusannnenfloß. Endlich legte er noch künstliche
*) Patres minorum gentium.
2j Ramnes, Tities et Luceres primi wartn dkmnach btc Attburgcr;
Ramnes, Tities et Luceres secundi (minorum gentium) die Neuburger.
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mehr auf dem Albanerberge, oberhalb des zerstörten Alba Longa,
bei dem Tempel des Jupiter Latiaris gefeiert. Hier führte Tar-
quinius den Vorsitz; hier brachte er als Oberpriester das große
Bundesopfer. Ihm ward auch der Oberbefehl des Bundesheeres
übertragen, und die Latiner standen in den römischen Legionen,
mit den Römern in je zwei Manipeln unter einem Hauptmann
vereint. Suessa Pometia, die blühendste Stadt der Volsker, die
wahrscheinlich dem Bündnisse mit Rom nicht hatte beitreten wol-
len, wurde erobert, und außerordentliche Beute aus derselben
nach Rom abgeführt. Gleiches Schicksal hatte die Stadt Gabii,
welche Tarquinius durch den Verrath seines Sohnes Sertus
einnahm. Rach dieser Stadt der Latiner hatten sich mehre rö-
mische Patricier geflüchtet und die Einwohner gegen den König
aufgewiegelt. Rach genommener Abrede stellte sich sein Sohn
Sertus, als ob auch er wegen erlittener Unbilden gegen den
Vater aufgebracht sei, und floh ebenfalls nach Gabii. Hier
spielte er seine Rolle so gnt, daß ihm der Befehl über die Trup-
pen anvertraut wurde. Run schickte Sertus einen vertrauten
Boten an seinen Vater, um weitere Verhaltungsbefehle einzu-
holen. Tarquinius aber, welcher sich weder schriftlich noch münd-
lich darüber erklären wollte, führte den Boten in einen Garten,
hieb in seiner Gegenwart den Mohnsträuchen, welche am höchsten
hervorragten, die Köpfe ab, und ließ ihn ohne weitere Antwort
abreisen. Als der Bote die Nachricht überbrachte von dem, was
er gesehen, verstand Sertus sogleich diesen Wink. Er ließ die
vornehmsten Gabier aus dem Wege räumen und überlieferte
nun mit leichter Mühe die ihrer Häupter beraubte Stadt seinem
Vater. In die unterworfenen Gegenden wurden, um ihre Ab-
hängigkeit zu sichern, Kolonien ausgesendet, damals zunächst nach
Signiä und Circeji, — eine Maßregel, welcher Rom die Aus-
breitung seiner Herrschaft und Sprache vorzugsweise verdankt.
Aber nicht bloß Schrecken verbreitete Tarquinius um seinen
Thron, sondern auch einen ungewöhnlichen Glanz. Aus der
gewonnenen Kriegesbeute verherrlichte der prachtliebende König
Rom selbst durch großartige Anlagen und Bauten. Durch etrus-
kische Baumeister und durch Frohndienste des Volkes ließ er frü-
her begonnene Bauten, wie die Kloaken, den Circus, insbeson-
dere den kapitolinischen Tempel des Jupiter, der Juno und Mi-
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Moldau, Wallachei und Siebenbürgen umfaßt. Den Partnern
nahm er Armenien, Assyrien und Mesopotamien und zog als
Sieger wie ein zweiter Alexander in den Ländern Asiens umher.
Inmitten dieser kriegerischen Bewegung, welche die erschlafften
Kräfte Noms wohlthätig aufgeregt hatte, starb Trajan zu Se-
lineis in Cilicien. Eine noch jetzt in Rom vorhandene 115 Fuß
hohe Denksäule, die Trajanssäule, mit den kaiserlichen
Feldzügen in halberhobener Arbeit auf der äußeren Fläche und
mit dem kolossalen Standbilde des Kaisers auf der Spitze, er-
hält das ruhmwürdige Andenken dieses großen Mannes.
M. Älius Hadrianus (117—138), ein Anverwandter
und Landsmann Trajan's, wurde, vorgeblich durch Adoption,
dessen Nachfolger. Er war friedlich gesinnt und mehr auf Be-
schützung als Erweiterung der Reichsgrenzen bedacht. Daher
gab er die schwer zu behauptenden Eroberungen seines Vorgän-
gers jenseits des Euphrat wieder auf und richtete seine ganze
Sorgfalt auf die Verbesserung der innern Verwaltung. Um den
Staatshaushalt zu erforschen und die Beaufsichtigung der Be-
amten zu erleichtern, bereisete er selbst und zwar größtentheils
zu Fuße drei Jahre lang (120—123) die westlichen, sieben
Jahre lang (124—131) die östlichen Provinzen, ließ Wege des-
sern, Städte verschönern und neue anlegen, und traf überall die
nöthigen Einrichtungen und Verbesserungen. Um das römische
Brittanien gegen die beständigen Einfälle der Völker Schottlands
oder der Caledonier zu schützen, zog er die Grenze desselben et-
was weiter südlich bis an den Solwaybusen und die Mündung
des Tyneflusses zurück und befestigte sie durch einen sechzehn
Meilen langen Wall, der noch jetzt der „Pictenwall" genannt
wird; auch die Rhein-und Donaumarken ließ er befestigen. In
Athen gründete er einen neuen Stadttheil, Hadrianum, in Thra-
kien die Stadt Hadrianopel, in Ägypten Antinoopel zur Ehre
seines Freundes Antinous, der hier im Nil ertrank. Rom selbst
und die Umgegend schmückte er mit herrlichen Werken der Bau-
kunst, unter welchen sich sein kolossales Grabmal, die moles
Hadriani (heutige Engelsburg) auszeichnete. Italien theilte er
in vier Regionen, deren Verwaltung er eben so vielen Consula-
ren übergab. Alle Staats-, Militär- und Hofämter erhielten
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Älius_Hadrianus
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Dann kam auf Tragbahren oder auf Wagen die gemachte
Kriegesbeute, nämlich die dem Feinde abgenommenen Waffen
und Rüstungen, alle aufs Glänzendste zugerichtet, Gold und
Silber als Münze oder als Gerätst in Gefäßen, Gemälde, Sta-
tuen und andere prachtvolle und reiche Kunstschätze, die dem be-
siegten Feinde waren genommen worden. Auch wurden gemalte
Tafeln vorgetragen, auf denen die Länder, Städte und Burgen,
welche der Triumphator erobert hatte, im Bilde oder im Namen
zu schauen, die gemachten Gefangenen und auch die etwa weg-
genommenen Kriegsschiffe nach ihrer Anzahl verzeichnet waren.
Jetzt erschienen im Zuge die etwa gefangenen Könige, Fürsten
oder Feldherren nebst ihren Kindern, Freunden und Verwandten,
zu Fuß, in Ketten und Trauerkleidern Nach diesen Un-
glücklichen folgte sitzend auf einem reich verzierten Siegeswagen,
der von vier Pferden gezogen wurde, der Triumpha tor selbst,
im Prachtkleide, mit einem Lorbeerzweige in der Hand, unter
dem lauten Jubel der wogenden Volksmenge durch die festlich
geschmückten Straßen. Das Ende des oft unermeßlichen Prunk-
zuges bildete das siegreiche Heer, mit Lorbeerreisern geschmückt
und Jubellieder singend. Am Capitol war das Ziel dieses Zu-
ges. Hier wurden im Tempel des Jupiter die mitgebrachten
Opferthiere geschlachtet und dem Gotte gedankt für den verlie-
henen Sieg. Hier legte auch der Triumphator seinen Lorbeer als
Weihgeschenk zu den Füßen Jupiters nieder H. Am Abende
des festlichen Tages wurde der Triumphator unter Musik und
Fackelschein von der jubelnden Volksmenge nach Hause geleitet.
Damit war die eigentliche Triumphfeier beendet. Allein seitdem
die sieggekrönten Feldherren meist selbst sehr bereichert aus den
Kriegen heimkehrten, und die niedere Volksmenge in Rom außer
dem Schaugepränge des Triumphes auch nach einem guten
Schmause und nach Belustigungen verlangte; gaben die Tri-
umphatoren zuletzt Gastmäler für das Volk in allen Straßen
Rom's und öffentliche Schauspiele, die oft mehre Tage hindurch
dauerten". Wurde der Triumph nicht gestattet, so bewilligte man
doch sehr oft die s. g. Ovation, einen Aufzug von niederem
Gepränge, bei welchem der Feldherr zu Fuß oder reitend,
3) Daher auch der Ausdruck: deportare triumphum.
Weiter, Geschichte der Römer.
25
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d. i. empörte Knechte, erhielten. Auch hier war die ganze Küste
mit griechischen Kolonien bedeckt. Die alte Hauptstadt des Lan-
des war Conse nti a, das heutige Consenza; hier starb Alarich
und wurde im Flusse Busentinus (Busento) begraben. Außer-
dem sind merkwürdig die Städte: Mamertum, welche von
Samnitern gegründet wurde; bis hierher zieht sich der ganz
Bruttium durchschneidende Bergwald Sila?), der damals, wie
jetzt, das berühmte bruttische Harz lieferte. — Croton, eine
Kolonie der Achäer und'hauptsitz der pythagoräischen Schule, in
der Nähe des Vorgebirges Lacinium. Hier stand der berühmte
Tempel der Juno Lacinia, in welchem Hannibal eine Tafel mit
der Inschrift seiner Thaten als Weihgeschenk aufhing. Rhe-
gium (Reggio), eine Kolonie der Chalcider, auf der Südspitze
Italiens, die einst, der Sage nach, mit Sicilien noch verbunden
war. Hier ragt ein steiler Fels, Scylläum, in's Meer, der
mit seinen gefährlichen Klippen von den Dichtern unter dem
Bilde des in einer Höhle hausenden Ungeheuers, Scylla, darge-
stellt wurde, und die Meerenge selbst mit ihren reißenden Strö-
mungen und Wirbeln unter dem Bilde eines ähnlichen Unge-
heuers, der Charybdis. — Locri Epiphezirii, am zephiri-
schen Vorgebirge; hier lebte der große Gesetzgeber Zaleukus.
3. Apulia. — Dieses schöne und fruchtbare Land wird
in der Mitte vom Aufidus (Ofauto) durchströmt. Der westlich
gelegene Theil hieß Daunia, der östlich gelegene Peucetia.
Die Urbewohner waren die pelasgischen Daunie r und Peuce-
tier, die von den Apulern, einem den Oskern verwandten
Volkstamme, unterworfen wurden. Zu den denkwürdigsten Ör-
tern gehören: Luceria, berühmt durch seine feine Wolle. —
C anusium (Canossa), mit vielen Überresten von Wasserleitun-
gen, Triumphbögen :c. Nicht weit hievon, auf der Ostseite des
Aufidus, lag der Flecken Cannä, berühmt durch den großen
Sieg des Hannibal im Jahre 216. Noch jetzt liegt hier ein
Dorf Can ne, in welchem man Überbleibsel römischer Gebäude
erblickt. — Venusi a (Venosa), unfern des Berges Vultur
(Voltore), der Geburtsort des Horaz; auch das benachbarte
a) Sicilia quondam agro Bruttio cohaerens, mox interfuso mari
avulsa est. Plin. hist. nat. Iii. 9. Vergl. Virg. Aen. Iii. 413-417;
Ovid. Metam, lib. 15.
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Extrahierte Personennamen: Hannibal Reggio Locri_Epiphezirii Apulia Hannibal Virg
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sie in drei Ordnungen. Zu der ersten gehörten die obern
oder verhüllten Gottheiten (involuti), wahrscheinlich bloß
zwei, eine männliche und eine weibliche. Die weibliche, in allen
etruskischen Städten verehrte, wurde von den Römern Juno,
die männliche Jupiter genannt. Zur zweiten Ordnung gehörten
die unteren Götter (dii consentes oder cómplices), und ihrer
waren zwölf. Sie bildeten den Rath, gleichsam Senat, der
höchsten Gottheit. Die dritte Ordnung begriff die Genien
oder Dämonen, die theils gute theils böse sind, jenachdem sie
in der Natur, in welcher sie wirken, sich als heilvoll oder un-
heilvoll ankündigen. Ein Hauptbestandteil in dem Gottesdienste
der Etrusker war die Divination oder die Erforschung des gött-
lichen Willens aus der Beschaffenheit der Eingeweide der Opfer-
thiere, aus dem Blitz, aus dem Flug und Geschrei der Vögel
und aus sonstigen bedeutenden Anzeichen, mit deren Deutung sich
die Haruspices und Auguren beschäftigten. Die Kunst
einer solchen Deutung konnte theils in Schulen erworben wer-
den, wo Lucumonen lehrten, theils auch aus eigenen hierüber
vorhandenen Schriften; und der Zugang zu dieser Kenntniß
war Keinem versagt. Alle gottesdienstlichen Feste und Aufzüge
wurden mit Musik begleitet. Flöten, Trompeten und Hörner
waren hiebei die Hauptinstrumente.
Ihr Schauspiel beschränkte sich nur auf mimischen Tanz.
Eine besondere Art machte der Waffentanz aus. Ein Chor von
Tänzern in vollem Kriegesschmuck, mit Schild und Lanze be-
waffnet, führte nach dem Takte eines Vortänzers alle Wendun-
gen und Bewegungen des Krieges aus. — Sehr früh wurde
die Baukunst geübt. Ihre Werke sind fest und kolossal und
gleichen den palasgischen. Manche Thürme und Mauern stehen
noch jetzt unverwüstlich da. Auch im Thonarbeiten, in Erzguß,
überhaupt in jeder Art der Bildnerei waren sie sehr erfahren,
wie die neu entdeckten etruskischen Gräber an Sarkophagen und
Vasen zeigen. — Ihre Sprache war von der lateinischen so-
wohl als griechischen ganz verschieden, und wegen der Häufung
der Konsonanten rauh und hart. Nach Art der Orientalen
schrieben die Etrusker von der Rechten zur Linken. Beschränkt
war ihre Literatur. Ihre Poesie bestand fast nur in gottesdienst-
lichen Liedern, und in Fescenninen, oder launigen Verhöhnungen
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tungen wurde er der Stifter und Ordner der römischen Staats-
religion. Mit Wohlthun begann seine Herrschaft. Er vcrtheilte
die von Romulus eroberten Ländereien, weihete die Grenzsteine,
zur Sicherung des Eigenthums, dem Jupiter Terminalis und
stiftete das Fest der Terminalien, welches die Nachbarn in ge-
selliger Freude feierten. Er bauete Tempel und Altäre, beson-
ders den Janus- oder Friedcntempel, der nur im Kriege für
Gebete um Frieden offen sein sollte. Unter seiner friedlichen
Regierung blieb derselbe geschlossen. Er stiftete religiöse Fest-
lichkeiten und Opfer und suchte überhaupt ein friedliches, auf
Religion gestütztes Volksleben zu begründen. Unter ihm wurden
auch mehre Priestercollegien gegründet, unter andern: 1. die
Pontifices, welche die Aufsicht über das ganze Religions-
wesen hatten und zugleich eine gewisse Gerichtsbarkeit ausübten
über Personen und Sachen, die mit dein Cultus in näherer Ver-
bindung standen. Der Pontifices waren seit Numa's Bestim-
mung vier, wahrscheinlich aus jedem der beiden älteren Stämme,
Ramnes und Tities, zwei. An ihrer Spitze als Fünfter stand
ein Pontifer Marimus. — 2. Die Vestalischen Jung-
frauen, welche hochgeehrt das heilige Feuer der Vesta bewach-
ten, aber auch das verletzte Gelübde der Keuschheit mit der
furchtbaren Strafe, lebendig begraben zu werden, büßen mußten.
Unter Numa waren derselben vier, je zwei aus jedem der älte-
ren Tribus. — 3. Die Fecialcn,-) deren zwanzig waren.
Durch sie wurden Bündnisse und Friedensverträge geschlossen
und Kriege feierlich angekündigt/ — 4. Die Salier, zwölf an
der Zahl und Priester des Mars, bewahrten den vom Himmel
') Tie Ableitung ist unbestimmt. Der Pontifex Mucius Scävola
leitet es von posse et facere ab; Varro von pons, weil von jenen Dfceiv,
Priestern der pons Sublicius zuerst erbaut und dann oft wieder hergcstcllt
sei, um diesseits und jenseits der Tiber Opfer bringen zu können; und
die Griechen übersetzen es mit ytcpvqonoioi. Aber jene Brücke soll erst
von Ancus Martius erbaut worden sein. Andere nehmen cs für pom-
pifices, wodurch ihre Leitung aller gottesdienstlichen Aufzüge und Ceremo-
nien bezeichnet sein würde.
2) Wohl von foedus facere abzuleiten. — Ac belli quidem aequitas
sanctissime fetiali populi Rom. jure praescripta est. Cic. de off. I. 11.
— Übrigens schreibt Cicero selbst ihre Einsetzung dem Könige Tullus
Hostilius zu (de.rep. Ii. 31.)
4*
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Tifernum, wird bei Rom schiffbar und mündet sich bei Ostia in das
tyrrhenische Meer. Ureinwohner des Landes waren die S i k ü l e r,
bei diesen siedelten sich an die Casker oder Aboriginer und
bildeten vereint das Volk der Latiner. Die Hauptstadt dieser
Landschaft und in der Folge des ganzen römischen Weltreiches
war Rom. Ursprünglich auf dem palatinischen Berge angelegt,
erweiterte sie sich nach und nach, noch unter der Herrschaft der
Könige, über die angrenzenden Hügel, den Capitolinus, Quiri-
nalis, Viminalis, Esquilinus, Cälius und Aventinus. Darum
hieß sie auch die Stadt der sieben Hügel (urlis septicollis).
Der König Servius Tullius umschloß die sieben Hügel mit ei-
ner Mauer und theilte den innern Raum in vier Regionen oder
Bezirke: Suburana, Esquilina, Collina und Palatina. Im gal-
lischen Brande (389) ging der größte Theil der Stadt unter.
Sie wurde zwar im nächsten Jahre wieder aufgebauet, aber
wegen der Eile, mit welcher gebauet wurde, höchst unregelmäßig.
Mit der Zeit jedoch erweiterte und verschönerte sie sich, beson-
ders seit den punischen Kriegen, als durch glückliche Eroberungen
der Wohlstand der Bürger vergrößert und durch die Bekannt-
schaft mit der Kunst der Griechen auch ihr Geschmack verfeinert
wurde. Schon unter dem ersten Kaiser Augustus hatte sie eine
solche Größe erreicht, daß sie in vierzehn Regionen getheilt wurde.
Der Kaiser Nero ließ drei von diesen bis ans den Grund nie-
derbrennen, um durch schöneren Ausbau seinen Namen zu ver-
herrlichen. Sein eigener Palast, das sogenannte „goldene Haus",
nahm mit den vielen Nebenanlagen allein schon den Raum einer
Stadt, den ganzen Palatin, ein. Die meisten der folgenden
Kaiser thaten viel für die Verschönerung und Vergrößerung der
Weltstadt. Aurelian ließ noch drei Hügel, den Janieulus, Vati-
canus und Pincius (ooi1>8 llorkulorum) mit in ihr Gebiet ziehen
und um das Ganze eine neue Ringmauer mit ragenden Thür-
mcn, Zinnen und Brustwehren aufführen. Ihren höchsten Glanz
erreichte sie unter Diocletian, der sie Mt neuen Gebäuden und
Anlagen schmückte. Wie die Stadt selbst, so stand auch die ganze
Umgegend in glänzender Pracht da. Stundenweit war diese mit
den herrlichsten Landhäusern, Tempeln, Grabmonumenten und
Anlagen aller Art angefüllt, besonders zu beiden Seiten der
sechzehn Hauptstraßen, die von Rom ausliefen nach allen Rich-
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
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Extrahierte Personennamen: Servius_Tullius Collina Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Ostia Rom Capitolinus Esquilinus Esquilina Rom
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tungen hin. Eine der denkwürdigsten dieser Straßen ist die
Appische, die über Capua nach Brundusium ging. Allein durch
die Verlegung des Kaisersitzes nach Byzanz unter Constantin,
und besonders durch die bald darauf folgenden Einfälle der Go-
then und Vandalen verlor sie mehr und mehr von ihrer früheren
Größe und Herrlichkeit. — An der Mündung der Tiber lag
Ostia, die alte Hafenstadt Roms, welche schon von Ancus
Martins angelegt wurde. — Ferner lag an der Küste Lau-
rent um, wo der König Latinus bei der Ankunft des Äneas
regierte; mehr landeinwärts Lavinium, das Aneas erbauet
haben soll. Letzteres galt für die Mutterstadt von Alba longa
und dieses wieder für die Mutterstadt von Rom selbst. Alba
longa lag am Abhange des Albaner Berges; hier stand ein
uralter Tempel des Jupiter latiaris, bei welchem die latinischen
Völker ihr Bundesfest (leriao Latinae) feierten. Schon unter
dein dritten römischen Könige, Tullus Hostilius, wurde die Stadt
gänzlich zerstört. Auf einem der nördlichen Hügel des Albaner-
gebirges, unfern des jetzigen Frascati, lag Tusculum, umgeben
von zahlreichen Landgütern. Hier hatte auch Cicero sein Tus-
culanum; hier schrieb er seine quaestiones Tusculanae. Nicht
weit hievon war der, nunmehr ausgetrocknete See Negillus, be-
rühmt durch den Sieg der Römer über die Latiner im Jahre
400 vor Ehr. — Pränestä (Pelestrina), am Abhange eines vor-
springenden Felsens terrassenartig angelegt und stark befestigt,
mit dem berühmten Tempel der Fortuna Primigenia, in welchem
Orakel ertheilt wurden im Bürgerkriege unter Sulla wurde
die Veste zerstört. — Tibur (Tivoli) am Anio, wegen seiner
romantischen Lage der Lieblingsaufenthalt der römischen Großen
und daher mit zahlreichen Villen wie umkränzt. — Lanu vium,
Vaterstadt des Milo, mit dem berühmten Tempel der Juno Lanu-
vina. — G abii, auf einem steilen Hügel gelegen und angeblich
von Sertus Tarquinius durch List eingenommen; nicht weit da-
von Collatia, die Vaterstadt des Tarquinius Collatinus,
Gemahles der Lucretia.
Zu den übrigen Bewohnern Latiums gehörten die R u t ü l e r
mit der Stadt Ardea, denkwürdig durch die Belagerung von
*) Daher die sortes Praenestinae.
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Extrahierte Personennamen: Constantin Ancus
Martins Tullus_Hostilius Sulla Sertus Collatia Lucretia
Extrahierte Ortsnamen: Capua Byzanz Ostia Roms Rom Frascati Tibur